Wilhelm zur Dankbarkeit

Johannisloge „Wilhelm zur Dankbarkeit“ in Mannheim

Gegründet 1897
Matrikel-Nr. 151 der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland - Freimaurerorden
Matrikel-Nr. 520 der Vereinigten Großlogen von Deutschland - Bruderschaft der Freimaurer

125 Jahre Wilhelm zur Dankbarkeit

Das alte Logenhaus 1915 - Quelle: Privat
Im Frühjahr des Jahre 1897 beschlossen 15 Brüder Freimaurer, die bisher überwiegend der humanistischen Freimaurerloge „Carl zur Eintracht“ in Mannheim angehörten, diese zu verlassen und eine christliche Loge unter dem Dach der Großen Landesloge der Freimauer von Deutschland – Freimaurerorden zu gründen. Um das Vorhaben zu verwirklichen, erfolgte zunächst die Aufnahme in den Orden durch die Frankfurter Loge „Wilhelm zur Unsterblichkeit“. Am 24. Oktober 1997 konnte sodann die Stiftung der neuen Johannisloge „Wilhelm zur Dankbarkeit“ (WzD) in Mannheim gefeiert werden.

Die Loge „Wilhelm zur Dankbarkeit“ unterhielt bis zu ihrem Verbot 1935 ein eigenes Logenhaus in der Nähe des Rosengartens, welches 1900 eingeweiht und im Krieg zerstört wurde. Am 26. Oktober 1947 erfolgte die Wiedererrichtung der Loge. Heute arbeitet WzD unter einem Dach mit „Carl zur Eintracht“ und weiteren Logen im Mannheimer Logenhaus in L9, 9.

Die Lehrart der Großen Landesloge der Freimauer von Deutschland ist auf dem christlichen Glauben gegründet. Die Logen vereinen Männer unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Berufe, die bereit sind, im Sinne des Freimaurertums zu leben und an sich selbst zu arbeiten. Die Mitglieder des Ordens achten die religiöse Überzeugung eines jeden anderen Menschen und sind verpflichtet, sich nach Kräften zu bemühen, zur Verwirklichung der Menschenrechte und der Menschenwürde, sowie des Friedens und der Eintracht in der Welt beizutragen. Die Loge ist Unterzeichner der Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt.

Am 22. Oktober 2022 feierte die Loge „Wilhelm zur Dankbarkeit“ nun ihr Doppeljubiläum – 125 Jahre Gründung und 75 Jahre Wiedererrichtung – mit einem öffentlichen Festakt in der Christuskirche.

Den Ort für die öffentliche Jubiläumsfeier, die Mannheimer Christuskirche, wählte die Loge mit Bedacht, denn einer der Logengründer, der Mannheimer Bauunternehmer und Stadtrat Heinrich Hartmann, war als Kirchenältester Mitglied der Baukommission der Kirche, wenngleich er aufgrund seines frühen Todes die Fertigstellung der Kirche im Jahre 1911 nicht mehr erlebte.

Jubiläumsurkunde der Stadt Mannheim
Zu Beginn begrüßte der Logenmeister die Redner des Abends, die zahlreich erschienen Gäste aus Politik, Religion und Gesellschaft sowie die Vertreter von Freimaurerlogen aus ganz Deutschland. In Vertretung des Oberbürgermeisters sprach Stadtrat Prof. Dr. Achim Weizel die Glückwünsche der Stadt Mannheim aus und überbrachte eine kunstvoll gestaltete Ehrenurkunde zum Jubiläum. In seiner anregenden Ansprache ging er der Frage nach, warum es bereits im 19. Jahrhundert gegründeten Organisationen gelingen konnte, bis heute aktiv und interessant zu sein. Ordensmeister Dr. Uwe Matthes übermittelte als höchster Würdenträger der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland die Glückwünsche der Berliner Großloge. Ein weiteres Grußwort sprach der Logenmeister der Frankfurter Loge „Wilhelm zur Unsterblichkeit“, die bei der Gründung vor 125 Jahren wesentliche Unterstützung leistete. Für die musikalische Umrahmung der Beiträge sorgte das Streichensemble des Kammerorchesters Bad Dürkheim.

Florian Scholz, Altstuhlmeister der bereits 1756 in Mannheim gegründeten Loge „Carl zur Eintracht“, wies in seiner Ansprache darauf hin, dass es sich bei fast allen Stiftern um ehemalige Mitglieder seiner Bauhütte handelte. Auf diesen Aspekt ging auch der Festredner des Abends, Prof. Dr. Rudolf Large, ein, der einen kurzen Abriss der Entstehungsgeschichte der Loge gab und dabei auch die Beweggründe der Stifter einschloss. Zudem erinnerte er an die erste Wirkungsstätte der Loge im Hotel „Markgraf Wilhelm“ in L 12, 16 und erläutert, wie es zur Jahrhundertwende zum Bau des eigenen Logenhauses in der Schulhofstraße 4 (heute Rosengartenplatz 7) kam. An diesem Ort arbeitete „Wilhelm zur Dankbarkeit“ bis zur erzwungenen Selbstauflösung im Juli 1935. Beide Gebäude wurden im 2. Weltkrieg zerstört.

Anlässlich des Jubiläums ist eine Festschrift (Leseprobe) erschienen. Diese enthält die ausführliche Beschreibung der Ereignisse der Entstehungszeit der Loge, sowie zwei gesonderte Abhandlungen über das Logenhaus in der Schulhofstraße sowie über das Leben und Wirken des Mannheimer Unternehmers, Stadtrats und Freimaurers Heinrich Hartmann. Ein kurzer Abriss der Gründungsgeschichte findet sich zudem auf den Seiten des MARCHIVUM.

Die Festschrift kann zum Preis von 15 Euro zzgl. 4 Euro Versandkosten direkt bei der Loge bezogen werden. Richten Sie dazu bitte eine Nachricht an info@w-z-d.de.